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heady vs. elber316

Heady drives shotgun

Davon hatte Heady irgendwie schon immer geträumt: Für nur 2899 Euro für fette zwei Woche zum Drive-By-Shooting in die Bronx, Unterkunft in der orginal ghetto-style Gangster-Hood und dazu Muni so viel man will. Heady hatte die dummen Computerspiele satt, und beschloß so, sich dieses super Angebot von der TUI nicht entgehen zu lassen.
"Feste Kleidung ist von Vorteil", hieß es im farbenfrohen Prospekt, bei dem das Blut auch so richtig echt aussah und in der Nachmittagssonne mit Öl vermischt in allen Regenbogenfarben schimmerte.
"Feste Kleidung!" Heady hatte nur Chucks und Sneakers, die Sneakers erschienen ihm etwas fester, und die Chucks hatten ja auch schon Löcher in der Sohle, so daß ja eventuell das Blut reinlaufen und die Socken beschmutzen könnte, dachte Heady, und das wäre nicht so gut, denn an Socken ist gerade nur ein Paar da, und der Flieger nach New York geht schon morgen. Dann also Sneakers und für den Rest müssen Baggy und Pullover auch reichen. "Fuck, ich fahr ja nicht nach Afghanistan, sondern nur'n bißchen Drive-By-Shooting. All-inclusive."

Der Flug war O.K. Die Stewardess war anscheinend auf ihre Kundschaft vorbereitet, und fragte so, ob man das Walnußcreme-Dessert auf einem Teller oder doch lieber in der fein aufgespreizten Vagina einer frisch ermordeten weißen, katholischen Jungfrau haben wollte. Heady dachte erst so etwas wie: "Nö, aber in DEINER Vagina wär's mir ganz recht, Babe!", merkte aber dann, daß das irgendwie komisch käme und entschloß sich so für die Jungfrauvagina.
"In der Jungfrauvagina, wenn's recht ist!"
"WIE BITTE ????"
"Die Walnußcreme bitte in der Jungfrauvagina. ... Wenn's recht ist, natürlich nur."
"WAASS WOLLEN SIE BITTE ????"
Die Stewardess wirkte nicht nur verärgert, sondern richtig schockiert. "Die Walnußcreme ... Hmmmmm ...", irgendwie hatte Heady eben den Faden verloren. Er saß in einem Flugzeug, soviel war klar. Die Stewardess hatte gefragt, ob er Walnußcreme zum Nachtisch will. Heady hatte echt große Lust auf so eine feine Walnußcreme, darum hatte er ja auch "ja" gesagt, aber seitdem war die Stimmung irgendwie feindlich geworden. Heady seufzte. "Ach, nein danke, keinen Nachtisch." Die Stewardess verschwand. Wieder mal hatte Heady für das Allgemeinwohl seine eigenen Wünsche hinten angestellt. Dabei wußte er gar nicht, worum es eigentlich ging. Er betrachtete sich in einem kleinen Taschenspiegel. Meine Fresse! Heady sah echt scheiße aus! Fünft Tage totaler Schlafentzug hatte ihre Spuren hinterlassen. Dazu nur Cola-Light, rohes Fleisch und Tomatensaft.
Amerikanische Gewaltfilme rund um die Uhr. Heady hatte sich gut auf seinen Urlaub vorbereitet. Allerdings fragte er sich, ob er nun schon langsam Halluzinationen bekäme. Nach so wenig Schlaf über viele Tage könnte das ja schon sein, wäre aber andererseits beim Shooten auch ganz dekorativ. "Fuck again Ich bin ja hier schließlich in Ferien!"

Die Stewardess schaute ihn den ganzen restlichen Flug über immer noch böse an, wenn sie vorbei kam. Heady schaute böse zurück und ärgerte sich über die scheiß Arroganz von den scheiß Stewardessen. Er ging von Bord ohne sich zu verabschieden, froh darüber, daß er den Drive-By-Abhohlservice für nur 59 Euro mehr gleich mitgebucht hatte und näherte sich erwartungsvoll dem beigen Dodge vor dem Flughafenterminal.
"Mr. Headshot?"
"Yeaaahh, maaan!" Heady versuchte auch so cool zu klingen, wie der 350 Pfund-Nigger vor dem Wagen.
"Wonna drive, wonna shoot?"
"Shoot!"
"Drivin' shotgun, eh?" Der Nigger öffnete den Kofferraum und reichte Heady die 12-gauge Winchester. "Loaded and ready, sir."
Heady nahm die Schrotflinte an sich und schaute einen Moment verwirrt zu dem Wachmann am Haupteingang. Der lächelte väterlich: "Get 'em, Cowboy!"
Heady stieg auf den Beifahrersitz und kurbelte das Fester so weit herunter, daß man bequem rausschießen konnte. Mr. Fat-Nigger - so hatten ihn Heady mittlerweile für sich selbst getauft - lud eine 9mm Beretta durch und steckte sie neben seinen Sitz. Geschmeidig fuhr der Wagen an. Trotzdem quietschten die Reifen. "Endlich da!", dachte Heady.

Nach 20 Minuten waren Heady und Mr. Fat-Nigger mitten in der finstersten Bronx. Es war beeindruckend. Trotz 4 Uhr Nachmittags war es finster. Auch Heady bekam finstere Gedanken, als er die alleinerziehende Mutter mit ihren 4 Kindern vor dem 99 Cent Discount sah. "Yaahooooo." Lob und Ankerkennung schwangen in der Stimme von Mr. Fat-Nigger mit. "Now loot the body, dude!" Heady stieg aus und betrachtete sich sein Werk auf der Suche nach Bargeld oder Schmuck. Die Kinder waren schreiend weggelaufen. Die Frau hatte er voll in den Magen erwischt. Keine 30 Sekunden mehr würde sie es wohl machen. – Momentaner Blutverlust: 4800 mL pro Minute – . Naja, wohl eher nur 20 Sekunden. Ein in der Nähe stehender Polizist schmunzelte und rief per Funk einen Reinigungstrupp. "GOTTVERDAMMTE SCHEISSE!!! WAS IST HIER EIGENTLICH LOSS????" Heady starrte entsetzt auf die Leiche zu seinen Füssen. "FUCKFUCKFUCK, NOCHMAL!!!" Heady hatte tatsächlich die Chucks an! Und wie erwartet lief das Blut durch die Löcher in der Sohle und versaute ihm die Socken. "Immer diese verfickte Sockenproblematik!! FUCK!" Heady stieg wieder in den Wagen und fuhr weiter Shotgun.



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CAST:
Heady - Edward Norten
Stewardess - Julia Roberts
Mr. Fat-Nigger - Will Smith
Airport Cop - Arnold Schwarzenegger
Bronx Mother - Haille Berry
Bronx Cop - Michael Douglas